Die TeeTeeFliege vulgaris wurde der Sieger in der Aktion Wundertüte.
Fliegenfischenstricken für Anfänger
Man braucht:
- fliegenfarbene Wolle
- flügelfarbene Wolle
- Nadelspiel in der (jeweils) passenden Stärke
- kleine Menge Draht
- Luftballons für Erwachsene
- biegbare Strohhalme (6)
- Teekugel
- Nähgarn und Nähnadel
- koffeeinhaltiges Heissgetränk
- das Lied „Human Fly“ von „The Cramps“
Man schlage 8 Maschen an und verteile diese grosszügig auf 4 Nadeln. Jetzt geht es nach dem Prinzip für runde, flache Strickstücke weiter:
1. Reihe: Man schliesse die Runde und strickt alle 8 Maschen.
2. Reihe: Jetzt strickt man eine Masche jeweils von vorne und hinten.
3. Reihe: Stricken (jede ungerade Runde einfach Stricken)
4. Reihe: 2 Maschen stricken, nach der zweiten eine Masche hinzunehmen (also die zweite Masche von Vorne und von Hinten stricken).
5. Reihe: Stricken
6. Reihe: 3 Maschen stricken, nach der dritten eine Masche hinzunehmen (von Vorne und von Hinten stricken).
Dies so lange machen (Die Anzahl der Reihe/2 ergibt die Anzahl der Maschen bis zur nächsten Aufnahme einer neuen Masche), bis etwas zu sehen ist, was langsam an einen Fliegenarsch erinnert. Dann im Sockenstrickmodus (glatt rechts) so lange Arbeiten, bis der Fliegenbauch ausreichend gross erscheint. Nach obigem Rezept (nur umgekehrt) wieder Maschen durch zusammenstricken abnehmen.
1. Abnahmereihe: 3 Maschen stricken, vierte und fünfte Masche zusammenstricken.
2. Abnahmereihe: Stricken
3. Abnahmereihe: 2 Maschen stricken, dritte und vierte Masche zusammenstricken.
4. Abnahmereihe: Stricken
Hier so lange weitermachen, bis eine genügend grosse Halseinbuchtung auf den Nadeln erscheint. Dann eine zügige Maschenwiederaufnahme nach den Zunahmereihen, bis der optimale Fliegenkopfdurchmesser erreicht ist. 2 Reihen stricken und sofort wieder in die Abnahmen stürzen. Abnahmen diesmal fortführen, bis nur noch 16 Maschen auf den Nadeln sind, bedächtig weiter abnhemen. Weiterpfriemeln, bis der Fliegenrüssel fliegenrüsslig ausschaut. Zur Vereinfachung zwischendrin auf 5-Maschiges I-Cord umsteigen. So lange I-Corden, bis der Fliegenrüssel einen Fliegenrüsselsaugfuss vertragen kann. Nach obigem Zunahmemuster erneut Maschen aufnehmen, die letzten beiden Runden aber nur Zunahmen machen, keine Strickrunden mehr. Normal Abketten.
Jetzt unter Zuhilfenahme des Stiftes einen abgerollten Luftballon für Erwachsene in den Anus der Fliege einführen, bis es die Fliege in der Länge durchmisst. Dann den Erwachsenenballon langsam aufpusten (am oberen Rand festhalten, Abrutschgefahr!). Bei genügender Füllmenge Erwachsenenballon verknoten.
Jetzt mit Kontrastflügelgarn 8 Maschen anschlagen. Langsam und bedächtig an beiden Seiten jeweils eine Reihe lang eine Masche von Vorne und von Hinten stricken, dann eine Reihe „normal“ stricken. Dies so lange fortführen, bis die optimale Flügelbreite erreicht ist. Jetzt mit den Abnahmen (an den Randmaschen je 2 Zusammenstricken) ebenso verfahren (Strickreihen dabei nicht vergessen). Abketten, wenn die optimale Flügelspitzenendbreite erreicht scheint. Nun dieses Prozedere wiederholen (-> Trend zum Zweitflügel). Danach zwei gleichlange Stücke Draht durch die Randmaschen der beiden Flügel fädeln und Drahtschlinge schliessen. Vorsicht an der Schnittstelle des Drahtes, diese sollte vom Erwachsenenluftballon wegzeigen. Flügel Flügelförmig zurechtbiegen und Ansatzstelle auf dem Rücken der Fliege merken. Falls die Drahtschnittstelle in die falsche Richtung wies: ggf. zweiten Erwachsenenballon zur Hand nehmen und auf bekannte Weise in der Fliege deponieren… Dafür Füllprozedur vorsichtig wiederholen.
Danach sechs Beine stricken:
4 Maschiges I-Cord bis zum Fusssaugnapf stricken, diesen dann wie beim Saugrüssel beschrieben stricken, jedoch dabei eine Maschenzunahmerunde weniger machen.
In die sechs I-Cords die Strohhalme einschieben, Knickstelle in Richtung Fliegenbauch. Strohhalme auf gewünschte Länge kürzen. Sechs strohhalmverstärkte I-Cords an den Fliegenbauch nähen. Zur Not bei Nadelproblemen einen weiteren Erwachsenenballon auf bekannte Art und Weise in der Fliege deponieren. Der Zeitpunkt der leeren Fliege wäre an dieser Stelle optimal, um sich der Flügelbefestigung zu widmen… Falls die Fliegenbauch gerade nicht leer ist, diesen Zustand mit einer Schere herbeiführen. Danach dann wirklich die Flügel befestigen. Fliege wieder befüllen und aufpusten. 4 Stückchen Draht zur Hand nehmen. Damit angenähte Flügel in der Ausrichtung korrigieren. Mit den Beinen ebenso verfahren: Paarweise mit je einem von drei verbliebenen Stücken Draht verbinden und in die gewünschte Form (Richtung) bringen.
Wenn die Fliege vollständig ist, Teeball an Fliegenkopf befestigen. Falls Füllung versagt: Neu befüllen und aufpusten! Fertig!
Natürlich könnte die Fliege auch mit anderen Füllmaterialien befüllt werden und abseits von Draht und Strohhälmen sind auch andere (eventuell kinderkompatible) Stabilisatoren denkbar. Auch das Teebällchen kann weggelassen werden. Allerdings ist es dann keine TeeTee-Fliege mehr…