Vor 3 Jahren habe ich für die Enkelin aus Sockenwollresten eine Strickjacke gestrickt, die sie wirklich heiß und innig liebt und die einfach mitgewachsen ist.
Inzwischen habe ich die Nachfolgerin zu dieser Jacke gestrickt und war heilfroh, dass ich mir akribische Notizen dazu gemacht hatte.
Ich teile diese Notizen hier gern, ich möchte aber betonen, dass es keine echte Anleitung ist. Es ist mehr ein Rezept, für dessen Umsetzung man etwas Strickerfahrung benötigt. Das Zackenmuster wird grundsätzlich durch Zu- und Abnahmen an festen Stellen gebildet.
Die Jacke wird von oben nach unten in einem Stück gestrickt. Man beginnt mit kleinen Zacken, die dann nach unten immer größer werden. Das erreicht man dadurch, dass in bestimmten Abständen die Abnahmen im Zackenmuster einfach weggelassen werden. Da die Zunahmen aber weiterhin gestrickt werden, erhöht sich die Anzahl der Maschen und die Zacken werden größer.
Die Jacke besteht aus 16 Zacken-Segmenten. Wichtig sind die Randmaschen, sie werden als angestrickter iCord gearbeitet. Der Rand besteht jeweils aus 3 Maschen:
- Am Reihenende: die 3M rechts stricken
- Am Reihenanfang: die 3M mit nach vorn gelegtem Faden abheben
Die folgende Tabelle zeigt ausführlich die Maschenverteilung für die Segmente. Es sind die beiden Randsegmente und zwei innere Segmente gezeigt.
Maschenanschlag: 150 Maschen, die Aufteilung gemäß der Tabelle. Wenn man das Bild in einem neuen Fenster anschaut, ist es etwas größer.
Das Grundprinzip ist gut zu erkennen: 8 Reihen Zackenmuster werden von 2 Zunahme-Reihen gefolgt. Die Stellen, an denen man zu- oder abnimmt, erkennt man anch einigen Reihen sehr gut.
In komprimierter Form lautet damit die Strickanleitung so:
Für alle Fälle biete ich hier die kompletten Tabellen noch mal als Excel-File an.
Wenn man die Gesamtmaschenzahl von 330 erreicht hat, strickt man noch einige Reihen im Zickzackmuster und teilt dann die Ärmel ab. Dabei sind 3 Segmente Vorderteil, 2 Segmente Ärmel, 6 Segmente Rücken, 2 Segmente Ärmel und 3 Segmente zweites Vorderteil.
Für den Körper strickt man nun weiter im Zickzackmuster und nimmt so ca. aller 16 Reihen weiter zu. Damit erreicht man eine schöne A-Form der Jacke. Am Ende kettet man schön gleichmäßig ab.
Für die Ärmel habe ich einfach nur ein paar Reihen Blende gestrickt.
Hinweis zum Verstricken der Sockenwollreste:
Ich verstehe keine Fäden – ich stricke beim Garnwechsel einfach so ca. 8-10 Maschen mit doppeltem Faden. Die überstehenden Enden schneide ich einfach ab. Und das hält – diese Jacke wurde viel herumgezerrt und getragen – nix ist aufgegangen.
Für die Streifenbildung ist es wichtig, dass die Sockenwollreste möglich klare Farben haben. Wenn es Sockenwolle mit zu kurzen Farbverläufen oder Jaquard-Muster ist, dann verschwimmen die Farben zu sehr zu einem Brei. Am besten gehen eigentlich Uni-Garne. Aber das muss jeder selbst merken, wie die eigenen Reste harmonieren.
Hinweise zur Größenanpassung:
Ich habe inzwischen eine zweite, größere Version dieser Jacke gestrickt mit insgesamt 22 Segmenten. Die Maschenaufteilung war: 10 Maschen Randsegment – 6 Maschen inneres Segment – 10 Maschen Randsegment. Ich habe also mit noch kleineren Zacken begonnen. Die Aufteilung bei der Ärmelabtrennung war dann: 4-3-8-3-4 Segmente.
Ich habe es noch nicht probiert, aber eine Jacke nach der Tabelle mit dickerem Garn gestrickt ist bestimmt passend für Erwachsene.